Die am 15. Mai 2007 vom Landgericht Hamburg aufgehobenen einstweiligen Verfügungen gegen den Conterganspielfilm „Eine einzige Tablette” sind nach Auffassung der Föderation Conterganbehinderter und deren Freunde e.V. ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Gerechtigkeit im Conterganskandal.
„Nach nahezu 40 Jahren Entrechtung der Conterganopfer und Begünstigung der Firma Grünenthal durch die deutsche Justiz heben sich die Entscheidungen des Landgerichts Hamburg und die zuvor verkündeten Urteile des Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg als wohltuende Lichtpunkte aus einer dunklen Periode von Unrechtsurteilen hervor.” so Andreas Meyer, 1. Vorsitzender der Föderation.
„In Sachen Contergan scheinen diese beiden Gerichte gereift zu sein. Denn erstmalig durch ihre Richter mußten die gemeinschädlichen Bestrebungen der Firma Grünenthal vor den Interessen der Allgemeinheit zurück weichen.” so Meyer weiter.
Die Föderation erhofft sich durch die Freigabe des Spielfilms eine breit angelegte Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Kampf der Conterganopfer um eine gerechte Entschädigung. „Wir möchten mit unserem Engagement ein Exempel statuieren, dass Schule macht, und in anderen Opfern von Pharmazieskandalen den Mut wachsen läßt, es uns gleich zu tun.” so Meyer.
Nach den Erfolgaussichten dieses Vorhabens gefragt, antwortet Meyer: „Nichts kann uns aufhalten außer der Verrat und der Kleinmut in unseren eigenen Reihen. Und wie sich Verräter nach einiger Zeit bloß stellen, dass sieht man an dem Kläger Karl-Herrmann Schulte-Hillen.”
Karl-Herrmann Schulte-Hillen ist selbst Vater eines Contergankindes und vertrat viele Eltern im Conterganstrafprozeß. Unter den Conterganopfern wird die Tatsache, dass er heute gemeinsam mit der Firma Grünenthal den Spielfilm verhindern möchte, mittlerweile vielfach als Verrat gewertet.
Unsere letzte Pressemitteilungen zu dem obigen Themenkomplex v. 10. April 2007 und v. 12. Februar 2007 sowie weiteres Informationsmaterial zu der Person Karl-Hermann Schulte-Hillen können Sie in unserem Pressefach bei www.pressrelations.de abrufen.