Seien Sie freundlich und umgänglich; ja, lächeln Sie sogar!
Zeigen Sie unseren Mitmenschen, dass Sie trotz des Ihnen angetanen Unrechts nicht verbittert sind und mit Würde und Rückgrat unsere gerechte Sache vertreten wollen!
Zeigen Sie den Bürgern, dass es Spaß macht, gegen das Unrecht vorzugehen!
Bedenken Sie, dass wir unsere Mitmenschen für unsere gerechte Sache gewinnen wollen!
Stellen Sie sich einfach vor, dass Sie Wahlwerbung betreiben und um jede einzelne Stimme der Verbraucher kämpfen!
Scherzen Sie ruhig mit den Passanten und seien Sie durchaus auch humorvoll; aber bleiben Sie stets in der Darstellung unserer Sache ernst!
Unsere Freundlichkeit und unser Lachen öffnet uns die Türen zu unseren Mitbürgern. Aber in der Darstellung der Schwere des Unrecht, was uns angetan wurde, dürfen wir die Ernsthaftigkeit nicht verlieren!
Sprechen Sie mit den Passanten auch über ihre Schwierigkeiten und Nöte im Alltag, wenn Ihnen danach ist.
Stellen Sie dabei immer einen Bezug zu unserer Entrechtung her, der dafür verantwortlichen Familie Wirtz, ihre Firmen und die von ihnen vertriebenen Produkte.
Klären Sie unsere Mitmenschen darüber auf, dass auch sie alle Opfer des Conterganskandals sind. Denn durch unsere Entrechtung hat die Bevölkerung der Bundesrepublik die Hauptlast des Schadens durch ihre Steuerzahlungen finanziert. Heben Sie hervor, dass wir uns dafür einsetzen, dass in Zukunft wieder der Verursacher eines Arzneimittelskandals alleine für alle durch ihn entstandene Schäden aufkommen muss.
Pöbeln Sie nicht rum und werden sie nicht laut!
Wenn Sie plötzlich verständlicherweise Wut in sich hoch steigen fühlen, stellen Sie sich einfach vor, wie wütend unsere Gegner über jeden Mitmenschen sein werden, der durch Ihre Freundlichkeit die Produkte unserer Gegner nicht mehr kauft!
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihre Wut nicht mehr kontrollieren können, verlassen Sie einfach für kurze Zeit Ihren Standort, bis Sie sich beruhigt haben!
Wenn Sie sich nicht mehr beruhigen können, brechen Sie Ihre Aktion an diesem Tag ab und kommen Sie an einem anderen Tag wieder!
Bedenken Sie, dass die Passanten Sie und Ihr Schicksal nicht kennen!
So berechtigt Ihr Ärger vielleicht ist. Die Menschen können die Gründe Ihres Ärgers nur erfahren, wenn Sie selber sich die Zeit und Ruhe nehmen, die Ursachen Ihren Mitmenschen mitzuteilen.
Auch andere Menschen haben ihre Probleme und Sorgen.
Wir können unsere Mitmenschen nur für unser Schicksal einnehmen, wenn wir selber respektieren, dass jeder Mensch seine Sorgen und Nöte hat.
Verständnis für sich selbst kann man nur erreichen, wenn man für andere Verständnis aufbringt.
Betrachten Sie Ihre Mitbürger und sich selbst als Mitglieder einer Schicksalsgemeinschaft!
Respektieren Sie den Willen und die freie Entscheidung der Passanten!
Wenn sich jemand nicht für unsere Sache interessiert, wird er sich wohl für diesen Tag andere Prioritäten gesetzt haben.
Drängen Sie sich nicht auf!
Wenn jemand ein Flugblatt nicht will, dann will er es eben nicht!
Unsere Schädiger haben uns durch die Verursachung unserer Körperschäden und unsere Entrechtung stark genug in unserer Willensfreiheit eingeschränkt.
Wir wollen das Gleiche nicht unseren Mitmenschen antun!
Halten Sie Eingänge und Zufahrten stets frei!
Jeder unserer Mitbürger soll dort hingehen können, wohin er will!
Wir sind durch Contergan stark genug in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Wir wollen auch andere nicht behindern!
Bleiben Sie im Zweifel auf öffentlichen Wegen!
Solange dies zugelassen wird, können Sie auch versuchen, Parkplätze und Geschäfte betreten.
In Stolberg haben wir gute Erfahrungen damit gemacht.
Filialleiter von Großmärkten haben uns gestattet, auf ihren Parkplätzen und und ihren Parkhäusern unsere Flugblätter zu verteilen.
Gehen Sie aber grundsätzlich erst einmal davon aus, dass dies nicht gewollt sein wird!
Folgen Sie daher den Anweisungen der Filialleiter und Angestellten der Geschäfte, vor denen Sie sich hinstellen!
Folgen Sie den Anweisungen der Polizei, wenn diese gerufen wird!
Jeder rechtschaffende Bürger sollte die Polizei als ihrem Freund und Helfer ansehen!
Auch wir wollen es so halten!