Zwei Tage nach der 1. Beratung zum Conterganstiftungsgesetz im Deutschen Bundestag am Donnerstag, den 14.3.2013, meldet sich der BCG – Bund Contergangeschädigter und Grünenthalopfer e.V. (BCG) zu Wort: Der BCG begrüße ausdrücklich das Ziel der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und der FDP, die Conterganhöchstrente auf etwa 7000,- € anzuheben und gemäß den Handlungsempfehlungen der Studie der Universität Heidelberg weitere Leistungen für die Conterganopfer zu ermöglichen. Doch vermisse man eine erhebliche Beteiligung der Firmen der Grünenthaleigentümer-Familie Wirtz. „Es ist schon sehr befremdlich, wenn kurz vor der Bundestagswahl die 3 größten Fraktionen gemeinschaftlich die Allgemeinheit wie vor 40 Jahren wieder alleine zur Kassen bitten wollen, ohne öffentlich die Familie Wirtz aufzufordern, sich an den Kosten zu beteiligen.“ so Andreas Meyer vom BCG. „Wenn es die Parteien nicht schaffen, sich die Kosten für die Leistungen nach dem Conterganstiftungsgesetz für die Allgemeinheit von der Familie Wirtz wieder zurückzuholen, dann holen wir es eben von der Familie Wirtz für die Allgemeinheit wieder zurück.“ so Meyer weiter. Der BCG wird kurz vor der Verabschiedung des Gesetzes eine Wahlempfehlung an alle Bürger dieses Landes für die Parteien abgeben, die in Sachen Contergan den Steuerzahler nicht wieder alleine die Zeche zahlen lassen möchten. Ferner vermisse man eine Demokratisierung der Conterganstiftung. In sämtlichen entscheidungserheblichen Gremien der Stiftung müssten Conterganopfer mehrheitlich vertreten sein. Auch müssen Vertreter der von der Stiftung betreuten ausländischen Contergangeschädigten in der Conterganstiftung einen Platz haben. Schließlich sei es nach Auffassung des BCG nunmehr an der Zeit, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen und sämtliche der Firma Grünenthal nahestehenden Personen aus der Conterganstiftung zu entfernen. Wegen des erheblichen Nachbesserungsbedarfs an dem Gesetzentwurf der CDU/CSU/SPD/FDP fordert der BCG eine weitere Anhörung mit den Betroffenen. „40 Jahre lang haben wir alles erduldet und geschwiegen. Und man hat uns alles genommen. Wir schweigen nicht mehr aus Angst!“ sagt Meyer.

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Pressemitteilung_Wir_schweigen_nicht_mehr_aus_Angst_15_03_2013