„Früher war er mit uns Conterganaktivist. Nun beginnt er Conterganaktivisten aus seinem Verband auszuschließen. Was doch 465.000 € von der Grünenthalstiftung für eine schnelle, sedierende Wirkung haben.“ sagt Andreas Meyer, Vorsitzender der BCG.

Meyer meint Udo Herterich, den Vorsitzenden des Interessenverbandes Contergangeschädigter und deren Angehörige Bezirk Köln e.V. (Ortsverband Köln). Ausgeschlossen aus dem Kölner Ortsverband wurde am 25.9.2013 von Herterich der frühere Vorsitzende des Ortsverbandes Köln und langjährige Conterganaktivist Michael Rosenberg.

Rosenberg stellte Herterich höchst unangenehme Fragen. Denn Herterich ist auch noch Vorsitzender des Interessenverbandes Contergangeschädigter Nordrhein-Westfalen e.V. (Landesverband NRW). Und pikanterweise ließ sich Herterich als Anschlussfinanzierung für das umfangreiche Beratungsangebot des Peer-to-Peer-Projekts des Landesverbandes NRW in einer Fördervereinbarung mit der Grünenthalstiftung vom 20.6.2013 von dieser für die Zeit vom 1.9.2013 bis zum 31.12.2015 die Auszahlung von 465.000 € zusagen. Bis zum 31.8.2013 sollte das Peer-to-Peer-Projekt noch von der Stiftung Wohlfahrtspflege des Landes NRW gefördert werden.

Ganz in der Conterganaktivistentradition fragte Rosenberg noch vor der Mitgliederversammlung des Kölner Ortsverbandes im 5.10.2013 und verlangte Nachweise dafür, welche konkreten Versuche Herterich unternommen habe, eine Anschlussfinanzierung des Peer-to-Peer-Projekt ohne Grünenthal oder die Grünenthalstiftung von anderen Förderern zu erhalten. Herterich blieb die Beantwortung dieser Frage und die Vorlage der Nachweise bis heute schuldig. Deswegen wurde Rosenberg vorher ausgeschlossen.

Und Rosenberg stellte diese Fragen nicht ohne Grund!

Auf Initiative des Landesverbandes NRW konnte am 15.5.2004 auf der Jahreshauptversammlung des Bundesverbandes Contergangeschädigter e.V. (Bundesverband) durch einen einstimmigen Beschluss aller Landes- und Ortsverbände verhindert werden, dass der damalige Bundesvorstand unter Frau Margit Hudelmaier für seinen geplanten Bundesrechtskongreß Grünenthal, deren andere Schwesterfirmen oder die Grünenthaleigentümer-Familie Wirtz als Mitsponsoren in Anspruch nimmt. „Dieser Beschluss war ein historischer Sieg! Und Herterich war damals im Vorstand des Ortsverbands Köln dabei.“ sagt Michael Rosenberg.

1989 – 1992 kämpften Herterich, Meyer und Rosenberg sogar gemeinsam im Vorstand des Kölner Ortsverbandes vor Gericht gegen den Ausschluss des Kölner Ortsverbandes durch den damaligen Vorsitzenden des Bundesverbandes Hans-Helmut Schleifenbaum und seiner Geschäftsführerin Hilke Blum. Der Ortsverband Köln stellte damals Fragen zum Finanzgebaren des früheren Bundesvorstandes und wurde deswegen ausgeschlossen. Als die Kölner damals vor dem Oberlandesgericht Köln obsiegten, traten Schleifenbaum und Blum aus ihren Ämtern im Bundesverband sukzessive zurück.

„Der neue Vorstand des Bundesverbandes hat unter seiner amtierenden Vorsitzenden, Ilonka Stebritz, die unselige Position seiner früheren Funktionäre gegenüber Grünenthal in außerordentlich lobenswerter Weise korrigiert.“ sagen Meyer und Rosenberg übereinstimmend. Großen und aufrichtigen Respekt zollen die beiden Frau Stebritz und den anderen amtierenden Vorstands- und Beiratsmitgliedern des Bundesverbandes insbesondere für Ihre Selbstverpflichtungserklärung vom 17.6.2014 auf dessen Webseite. In dieser Selbstverpflichtungserklärung haben sich alle Vorstands- und Beiratsmitglieder des Bundesverbandes „verbindlich entschieden, weder für sich selbst, noch für den Bundesverband Contergangeschädigter e.V. finanzielle Mittel aus der Grünenthal-Stiftung oder vom Verursacher-Unternehmen Grünenthal zu beantragen oder anzunehmen“. Der BCG erklärt verbindlich, dass er sich dieser Selbstverzichtserklärung des Bundesverbandes mit sofortiger Wirkung anschließt. „Wir werden Udo Herterich auf der Mitgliederversammlung des Ortsverbandes Köln am kommenden Samstag, den 18.10.2014, und der am selben Tag um 10:00 Uhr beginnenden Infoveranstaltung des Ortsverbandes Köln fragen, ob Udo Herterich sich mit dem Ortsverband Köln ebenfalls der Selbstverzichtserklärung des Bundesverbandes anschließt.“ kündigen Meyer und Rosenberg an.

Beide hätten Herterich in den Reihen der Conterganaktivisten bereits früher schon öfters als konspirativen Mithörer Grünenthals in Verdacht gehabt. So habe Herterich bereits am 17.5.2012 auf dem Dialog-Tag des Kölner Ortsverbandes als Referentin die ehemalige Direktorin der Abteilung Medical Affairs des Geschäftsbereichs Deutschland Grünenthals, Frau Prof. Dr. med. Susanne Schwalen, eingeschleust, ohne die anwesenden Conterganaktivisten darüber aufzuklären. Auch meinen Meyer und Rosenberg heute zu wissen, dass Herterich an allen Conterganorganisationen vorbei der Stadt Stolberg mit Schreiben vom 27.10.2010 „dieses unsägliche von Grünenthal gesponserte Denkmal empfohlen hat“, dass noch nicht einmal die typische Behinderung eines Conterganopfers zeige und unter den meisten Conterganopfern Wut und Empörung ausbrechen ließ.

Bei diesem vielseitigen Wirkungskreis des Herrn Udo Herterich wundern sich Meyer und Rosenberg auch nicht, dass Herterich auf Kosten des Ortsverbandes Köln verabsäumte, auf Rosenbergs Klage vom 28.4.2014 gegen seinen Ausschluss durch den Anwalt des Ortsverbandes Köln fristgerecht eine Klageerwiderung verfassen zu lassen. Denn durch Versäumnisurteil des Amtsgerichts Köln vom 15.7.2014 wurde der Ausschluss von Michael Rosenberg vom 25.9.2013 als unwirksam festgestellt. Aber auch auf eine vom Amtsgericht Köln gegen das Versäumnisurteil gewährte Einspruchsfrist von 2 Wochen vermochte Herterich wieder auf Kosten des Ortsverbandes Köln nicht fristgerecht zu reagieren. Denn der am 20.8.2014 verspätet eingelegte Einspruch von Herterich wurde auf Empfehlung des Amtsgerichts Köln vom 26.8.2014 von den Anwälten Herterichs am 4.9.2014 wieder zurückgenommen.

„Während Udo Herterich sich für sein filigranes Engagement von der Grünenthalstiftung anfüttern lässt, lassen Frau Ilonka Stebritz und ihr ganzes derzeit amtierendes Team des Bundesverbandes in uns die Hoffnung aufkeimen, dass wir mit der Überwindung von Udo Herterich und seinesgleichen eine gemeinsame Interessenposition gegen Grünenthal und den Wirtz-Clan finden, die erstmalig im Chor aller Contergangeschädigten verbandsübergreifend mit einer Stimme spricht.“ prognostizieren Meyer und Rosenberg.

Die öffentliche Infoveranstaltung (10:00 Uhr) und die Mitgliederversammlung (14:30 Uhr) des Kölner Ortsverbandes finden am Samstag, den 18.10.2014, statt.

Veranstaltungsort ist das Jugendgästehaus Köln-DeutzRaum Barcelonas, City Hostel, Siegesstraße 5, 50679 Köln.

Lesen Sie zum Ausschluss von Michael Rosenberg seinen offenen Brief an den BCG vom 23.9.2014 und allen wichtigen Dokumentanlagen unter den folgenden Links:

https://www.gruenenthal-opfer.de/Ausschluss_Michael_Rosenberg

http://www.contergan.de/inhalt.php?id=8355&menu_level=2&id_mnu=7782&id_kunden=671

https://www.gruenenthal-opfer.de/pm-bcg/contergan-die-schwalen-amnesie-14-11-2013/

https://www.gruenenthal-opfer.de/Pressemitteilung_Denkmal_30_08_2012

https://www.gruenenthal-opfer.de/Pressemitteilung_Denkmalpflege_vom_24_01_2011

https://www.gruenenthal-opfer.de/Bundesverbands_Skandale

Die oben stehende Pressemitteilung kann hier heruntergeladen werden:

Pressemitteilung_Die_Herterich_Sedierung_17_10_2014